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Warum man vor Weihnachten noch unbedingt einen Hörtest machen sollte

Ich kam neulich an diesem Bild vorbei und habe mich natürlich gefragt: Warum ausgerechnet vor Weihnachten? Ich habe verschiedene Möglichkeiten abgewogen, z.B. wäre es vielleicht gut, wenn man am Heiligabend den Weihnachtsmann, der da draußen vorbei geht, nicht überhört. Natürlich ist der “Weihnachtsmann” für jeden etwas anderes. Für den unsterblichen Roy Black etwa ist es sein “Liebchen”. Also singt er lustig: Horch, was kommt von draußen rein.

Für andere ist Hören eher etwas Politisches. Da geht es dann eher um Signale, um ganze Völker, um letze Gefechte. Aber kennen wir das nicht auch vom Tag vor HeiligAbend, wenn sich so mancher noch in dieser und jener Einkaufszone ins letzte Gefecht stürzt? Also, Völker, hört die Signale!

Es könnte aber bei diesem vorweihnachtlichen Hörtest schlicht darum gehen, dass der Opa endlich einmal die ganze Weihnachtsgeschichte zu hören bekommt, selbst wenn die Enkel schon quengeln und geräuschvoll die Geschenke auspacken. Höret die Weihnachtsgeschichte!

Vielleicht bezieht sich dieser Rat, noch vor Weihnachten sein Gehör testen zu lassen, auf die Erfahrung, dass nicht alle Glocken an Weihnachten laut sein müssen. Es gibt auch die leisen Töne, die Glöckchen also, die vorzüglich von Helene Fische zur Geltung gebracht werden: Kling Glöckchen, klingelingeling.

Also, immer offen sein für alles. Und hört mal, wer da klopft

Und ja, dies ist natürlich eine offene Liste von Hörspielen. Wenn Euch noch weitere einfallen, her damit! Ich spendiere Euch die Links dazu… Daraus wird dann vielleicht ein weihnachtlich-harmloses Schneeballsystem…

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Die Heilige Nacht – Revisited

Gestern war der dritte Advent, also Zeit, etwas für das übliche weihnachtliche Ambiente zu tun. Ich habe also ein kunsthandwerklich gefertigtes Karussell aus dem Keller geholt. Und beim Ölen der Mittelachse, um die sich die hl. Familie samt Hirten dreht, habe ich Theodor Shitstorm auf meinem iPad gehört: Rock & Roll. Das sah dann so aus und hat sich auch so angehört:

Das Karussell rockt…

Und dann kam mir nach langer Zeit in den Sinn, noch einmal ein Persiflat zu schreiben. Denn diese Geschichte von dem schmuddeligen Rock’Roller hat mich doch an die Hl. Familie erinnert, der es, wie allgemein bekannt und der Mythenbildung sehr förderlich, auf dem Weg nach Bethlehem auch sehr dreckig ging:

Josef:

Meine Schuhe sind verschlissen,
und mein Stab ist schon ganz wund.
Doch wir wandern ganz verbissen,
bis uns schlägt die heil’ge Stund’.
In der Krippe keine Maden,
nur ein nackter kleiner Sohn.
Das ist alles was wir haben!

Mary (mit einem wissenden Lächeln):

Komm, halt’s Maul, das reicht doch schon!

Und so ist aus dem Persiflat eine plausible Kurzfassung der Weihnachtsgeschichte geworden…

Leo Läufer hat sie vertont. Leider hatte er seine Ukulele nicht zur Hand. Aber das ist ja noch ausbaufähig.

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So nett im Herbst

Herbst

Es senkt sich Nebel sanft auf Fluß und Wäldern.
Des Abends summet leis’ ein gelber Wind.
Der Geier amüsiert sich über Greis und Kind.
Es leuchten Kürbisse auf blauen Feldern.

Von Stoppelfeldern steigen steil die Drachen.
Ein neues Reh zeigt sich am Waldesrand.
Aus Ähren, Früchten winden wir ein Band
Und tanzen froh zur Laute, und wir lachen.

Bald aber wird die gold’ne Zeit vergehen.
Fällt erster Schnee, dann packt uns das Entsetzen.
Die Blätter rotten, und es fault der Mut.

Wir zittern und in kaltem Sturmeswehen,
Da wird gar manches starre Herz zerfetzen.
Doch spät’stens Weihnachten ist alles wieder gut.

Leo Läufer, 1986

Ja, damals habe ich noch eher an Weihnachten gedacht… Aber interessant ist doch, dass die beiden hier bei WordPress veröffentlichten Sonette strukturell sehr ähnlich sind, wie sich das für zünftige Sonette gehört: Ein Thema wird in den beiden Quartetten angeschlagen, das in den beiden Terzetten gegenläufig behandelt wird. Die letzte Zeile enthält eine mehr oder weniger überraschende Auflösung.

Übrigens glaube ich so wenig an den Weihnachtsmann, wenn ich Weihnachten erwähne, wie ich an seniler Geilbereitschaft leide, wenn ich das Wort “Atombusen”  gedanklich-assoziativ evoziere (haha).  Beide Vorgänge sind  innertextlich zu verstehen. – Soviel für einige von meinen Freunden, die zuletzt ein wenig irritiert waren… Aber tut mir leid, Freunde. Es sollte unter Freunden eigentlich gelten: Amare, non docere. Aber das musste jetzt mal sein.

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