
Leo was her loverboy, and he wonders why she doesn’t give a damn now (zeigt ihm die kalte Schulter).
Liebe Bluesfans!
Ich habe diesen Artikel am 17. Juni begonnen und meine Glossen zu den weiteren Konzerten einfach angefügt. Wenn Ihr also gleich zum aktuellen Stand der Dinge kommen wollt, müsst Ihr Euch nach unten durchscrollen. Wenn Ihr Rot seht, seid Ihr im nächsten Konzert. Und wenn jemand meint, ich sei ihm/ihr auf den Schwanz getreten, dann könnt Ihr ja mal einen Kommentar abgeben. Bisher gibt es keine Kommentare zu diesem Artikel. Du könntest JETZT der erste sein!
Sonntag, den 17. Juni 2012, durch meine Brille gesehen…
Schlossgartenkonzert Nr. 2 in diesem Sommer, Big Daddy Wilson. Ich stelle mein Motorrad gleich hinter den Pollern ab, im ersten Gang, weil es leicht bergab geht. Gleich neben der Bühne sehe ich zuerst Gabi, dann Martin und Stefan. Gabi sieht mich zuerst, Martin klopfe ich auf die Schulter, er dreht sich um, Hallo! Big Daddy gefällt mir, kräftiger Schwarzer mit italienischem Sommerhut. Er schlägt mit einem besenähnlichen Instrument auf eine Trommel, ein Becken, mit einem anderen auf etwas, das er sich an den echten Oberschenkel gebunden hat, ein iPod vielleicht, die Dinger können ja fast alles. Gegenüber, also auf der rechten Seite der Bühne, steht eine untersetzte Frauengestalt, die aussieht wie Margret, Evas Großkusine, die unentwegt mit den Hüften wackelt und dabei ihren ganzen Oberkörper schwungvoll-verhalten mitnimmt. Vor mir wackelt, mir teilweise die Sicht auf Big Daddy verstellend, eine Frau von kräftiger bis ausladender Statur kräftig mit den Hüften zum Blues von Big Daddy. Auch ihre Brüste wackeln. Rechts von uns flippt eine Blonde Schlanke fast aus, sie bewegt beide Beine in einem Rhythmus, als müsse sie ein Tretboot bewegen. In Wirklichkeit ist sie bewegt – von Big Daddy. Und dann ist da noch eine junge schwarze Frau in einem hautengen leichten Wollkleid, das sowohl ihren immensen Busen als auch ihren Atompo betont. Ihr weißer Mann steht daneben, ihren gemischten Sohn hält sie vor sich in ihren Armen, er mit dem Rücken zu ihr natürlich. Denn der Kleine soll ja auch Big Daddy sehen können, nicht nur hören. Wir unterhalten uns, mit Martin über die Energiepolitik des Saarlandes etwa. Gabi fragt mich: Was machen die Schlaraffen? Ich erzähle ihr, dass ich Post erhalten habe mit neuesten Neuigkeiten, u.a. mit allen Adressen samt Telefonnummern der Saarbrücker Schlaraffen, dazu eine ellenlange Liste aller Witwen von ehemaligen Schlaraffen. Die wolle ich demnächst einmal der Reihe nach besuchen, sage ich. Gabi lacht. Findet das aber eigentlich nicht witzig, nehme ich an. Wir wechseln die Stellung. Gehen Getränke besorgen und treffen Stefan an seinem Baum, was immer das bedeutet. Aber an diesem Baum stehen weitere Bekannte oder Freunde. Ich werde vorgestellt, ein Mann reicht mir die Hand, die Damen nicken, Gott sei Dank, mir blieben die im Saarland obligatorischen Küsschen erspart, bei denen ich nie weiß, ob ich nun die Lippen an die Backen führen muss oder nur die eigene Backe an fremde Backe. M.a.W., ziemlich stressfreie Begrüßung. Inzwischen sind noch andere Freunde und Bekannt dazugekommen, alle reden durcheinander, die Musik spielt nun keine Rolle mehr, sie ist der Hintergrund, die Kulisse, die dazu dient, freundschaftliches Theater aufzuführen. Und Theater wird gespielt. Stefan zückt eine riesige Zigarre. Wahrscheinlich könnte ich mich von dem Kaufpreis eine Woche lang ernähren. Wir reden über Wildschweine und Rehe in Relation zu Motorradfahrern. Stefan berichtet von einem Freund, der mit 100 Sachen über eine Straßenkuppe fuhr und gleich dahinter mit etwas zusammenstieß, das sein Motorrad recht blutig aussehen ließ. Als er sich von seinem ersten Schock erholte, sah er, dass er ein Reh in zwei saubere Teile zerschnitten hatte. Ich fragte: Der Länge nach oder seitlich? Und so nahm das Gespräch seinen Lauf, von Rehen wieder zu Zigarren und der Frage, wie dick eine Zigarre sein sollte, um die richtige moderate Rauchwärme zu entwickeln. Ich habe zwischendurch immer wieder mal nach interessanten Hintern und Hunden Ausschau gehalten, musste dann aber leider um 12:40 h gehen, da ich erwartet wurde. Auf dem Weg zum Motorrad, gleich hinter der Tribüne, kam ich an einem älteren Mann in einem dieser elektrischen Rennrollstühle vorbei. Er hatte bescheiden an der Wand gegenüber geparkt und genoss offensichtlich das Konzert. Und er hatte offensichtlich bemerkt, dass ich ihn im Vorübergehen etwas länge als gewöhnlich, also vielleicht auch etwas nachdenklich, angesehen hatte. Denn er nickte mir plötzlich grüßend zu. Ich habe ihn nicht gekannt, und ich werde ihn auch wahrscheinlich nie wieder sehen. Aber ich habe das Gefühl, ich habe einen Freund getroffen…
Am folgenden Sonntag spielte die Band Get the Cat mit Astrid Barth als Sängerin.
Und dann war ich wieder beim 5. Konzert dabei.
Schlosskonzert Nr. 5 am 15. Juli 2012
Angesagt war Regen, aber die Wolken hatten gegen den Supercharge Sound von Albie Donelly und seiner Band überhaupt keine Chance. Und nach nur drei Stücken, ich glaube genau während des alten Blues-Stückes Caldonia, war der Himmel blau – Blues totale. Heute Morgen hatte mich noch eine Nachricht von Hstef erreicht:
Wunderschön verregneter Sonntagmorgen.
Also, kleiner Tipp lieber Herrmann: bleib im Bett! 😉
Ich glab, dass wird nix heut Moije.
Wir müssen sowieso in der WO noch arbeiten, damit in Zukunft die Biker eine Anfahrstelle haben. 🙂
Aber dem RStef trau ich zu, dass er in die Halle geht. Maile Ihn doch mal an.
Gruß Stefan Haerecke
Gesendet vom Handy
Interessant, wozu der HStef sein Handy so alles missbraucht, z.B. um zu verhindern, dass ich des Sonntags morgens aus dem Bett steige. Bei mir ist der Hstef jetzt jedenfalls als als unglaubwürdiger Pessimist gebrandmarkt… Und ganz schön hämisch is er auch: Wunderschön verregneter Sonntagmorgen.
Jedenfalls fuhr ich zeitgleich mit dem Rstef auf den Parkplatz am Schloss. Dann kamen etwas später noch Markus und Gabi dazu, und es begann die schöne Zeit, wo man sich nicht nur über die Musik austauscht, sondern über alles, was sich im Schlossgarten bewegt.
Albie Donnelly, der Bandleader (voc, sax) bewegte sich kaum, spielte aber um so schöner Saxophon. Roy (The Boy) Herrington hatte seine Gitarre und das Publikum voll im Griff. Er ist der Clown der Band: schwarze, dezent gestreifte, etwas glänzende Hose, ein buntes Seidenhemd und ein heller Sommerhut, geflochten, waren seine Markenzeichen. Gitarre zwischen den Beinen, manchmal, hinter dem Rücken, beim Marsch durchs Publikum, dann wieder steil aufgerichtet, wenn Albie mal wieder in den höchsten Tönen saxophonierte. Da die meisten Instrumente der Band per Sender mit der Tonanlage verbunden waren, war Roy, The Boy, beweglich. Trieb sich mit Vorliebe auf den Tischen herum, klaute von dort auch einen Bierkrug, mit dem er später seine Riffs spielte, indem er ihn einfach über die Saiten rutschen ließ. Der zweite Saxophonist, Jürgen Big Jay Wieching, erinnerte mich an Boris Karloff, was die Statur angeht, auch die wegen der Größe leicht schlaksig-schwankende Gehweise. Aber ihm fehlte natürlich die Maskenbildung, die man einem Frankenstein verpasst hatte. Big Jay ist ein ganz lieber, dabei etwas zu groß geratener Junge. Mike Rafalcyk neben ihm war nur ein wenig größer als seine Posaune, musste sich also Mühe geben, neben Big Jay überhaupt wahrgenommen zu werden. Sascha Kühn stand an der Orgel und trug mit seinen Staccato-Stößen wesentlich zu diesem bluesig-susigen Supercharge-Sound bei. Uwe Petersen wäre noch zu nennen, der am Schlagzeug dafür sorgte, dass jeder Blues, der gespielt wurde, seine eigene Klanglichkeit erhielt. Saxophone und Posaunen klingen ja immer irgendwie gleich. Zu dem Schluss kann man jedenfalls kommen, wenn man dagegenhält diese rhythmischen Tonwelten, die ein Schlagzeug erzeugen kann. Zum Schluss, nach zwei Zugaben, standen die Bandmitglieder eng umschlungen auf der Bühne und verneigten sich vor dem Publikum. Nur einer fehlte in dieser engen Kette, Bassist Wolfgang Bolle Diekmann. Aber dennoch hat sich Bolle – ganz köstlich amüsiert… Er stand nämlich hinter den anderen, und jedesmal, wenn die sich tief verneigten, fuchtelte er aufrecht stehend freudig erregt mit den Armen in der Luft: Sehr her: Ich war auch dabei!
Aber die Band ist ja bei solchen Konzerten nie alles. Mir sind folgende Personen aufgefallen: Gegenüber die Schlanke Blonde mit den langen Haaren, die beständig auf der Stelle mittanzte, mit zwei kurzen Unterbrechungen: a) um ihr Oberteil abzulegen und b) um sich ein Bier zu holen. Sie tanzte dann also mit Bier, aber ohne Oberteil, dabei aber nicht vollkommen oben ohne, aber mit nur wenig, weiter bis zum Schluss. Neben ihr tanzte jemand mit einer Baseballmütze, die ihn als FBI-Agenten auswies. Vor der Bühne aber befand sich ein älterer Herr im Jogging-Anzug, Regenjacke umgebunden, der sich als echter Groupie outete. Er verwies immer wieder auf die Band, tanzte unentwegt und versuchte auch irgendwie, das Publikum zu animieren. Wozu, blieb aber unklar.
Abrufbar als Ergänzung zu diesen Randbemerkungen sind eine Diashow (ein Bild anklicken, dann geht’s los) und ein kurzes Filmchen, das ich per Handy aufgenommen habe.
Und zum Filmchen (nicht Flittchen, du blödes Rechtschreibprogramm!) hier!
Schlosskonzert am 22. Juli mit dem Boo Boo Davis Trio
Herrliches Wetter, ein bisschen kalt am Anfang noch für die Jahreszeit (mein Gott, wir haben schließlich Hochsommer!), aber der “scharfkantige” und “toughe” Blues des Mississippi-Urgesteins, der bereits mit Little Walter, Sonny Boy Williamson und Elmore James tourte, heizte sofort ein. An der Gitarre Jan Mittendorp, der übrigens aussah wie eine frühere Kollegin von mir, allerdings hatte die nicht so einen dichten Bart, am Schlagzeug John Gerritse, der unter göttlicher Oberaufsicht spielte (T-Shirt: Jesus loves this guy).
Ich will es kurz machen. Es war voll, es war geil, es war eigentlich wie immer.
Ich probiere jetzt aber was Neues aus. Statt einer Glosse/einiger Bemerkungen zum Verlauf des Konzerts lasse ich nun Bilder sprechen – nicht ganz. Sie werden von mir kommentiert.
Die Kommentare befinden sich unter den Bildern, also u.U. das jeweilige Bild etwas nach oben verschieben…
Konzert am 29. Juli mit Jessy Martens & Band
Hatte heute keine Lust zu fotografieren. Und: Niemand aus der Gruppe hatte Lust, etwas trinken zu gehen. Denn Jessy Martens ist eine totale Blues-Bombe. Und sexy ist sie auch. Statt weiterer Kommentare oder Bilder (hab’ ja keine gemacht) diesmal wieder etwas Neues. Wir machen ein Ratespiel. Stefan H. hat mir ein Bild, das er mit dem Handy gemacht hat, zugemailt. Allerdings ist dem Bild etwas geschehen. Here we go!

Jessy Martens hat Fritz zum Tabledancing geholt und ihm zugeflüstert: You are my loverboy! Dummerweise hatte sie vergessen, ihr Micro auszuschalten…
Ihr könnt die Details nicht so genau erkennen. Darum schaut Euch bitte das Bild etwas genauer an, nachdem Ihr darauf geklickt habt.
Und beantwortet mir bitte zwei Fragen:
1. Wer ist der Tabledancer und was fehlt ihm offensichtlich?
2. Wieviele/wer aus unserer Gruppe sind auf diesem Bild zu erkennen?
Hier die Lösung: Friedrich Nietzsche fehlt offenbar die Peitsche. (Bitte googeln!)
Es sind sieben Personen.
Schlosskonzert am 12. August mit Connie Lush
Hier gibt es nun eine kleine Diashow (mit musikalischem Hintergrund), einmal für solche, die Quicktime haben, dann für die Hinterwäldler mit Windows (.mp4), und schließlich noch für den iPod. Und für meine tauben Freunde noch eine Show ohne Musik, aber mit knackigem Hintergrund…
Viel Spaß
Marvelous Kingpins am 19.08.2012
Da ein Oldtimer-Treffen stattfand, war der Schlossplatz voll belegt. Bei circa 35° C musste also erst mal ein Parkplatz für das Bike gefunden werden, gar nicht so leicht. Die Marvelous Kingpins spielten gut, die Ansagen waren teilweise ein wenig nervig. Eine neue Slideshow könnt Ihr sehen, wenn Ihr auf das folgende Bild klickt, NACHDEM Ihr dreimal das Lösungswort des Rätsels laut und deutlich vor Euch hin gesagt habt. Nur dann funktioniert der Link.