Monatsarchiv: März 2023

Was Frauen so sagen

(Kleines Lehrstück über die Tücken des Genderns)

Neulich war ich wieder bei meinem Lieblingsitaliener, ich war bereits beim Nachtisch, das Restaurant hatte sich schon fast geleert, da kam noch ein neuer Gast, nennen wir ihn Engelbert. Ein junge Hündin, so der Typ Jagdhund, nennen wir sie Annika, war dabei, an einer roten Leine, versteht sich. Ich war dermaßen mit meinem Nocino beschäftigt, dass ich dieser späten Neuerscheinung normalerweise keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wäre da nicht diese raschelnde Mantelbewegung gewesen, die andauerte. Ich schaute also auf und sah, dass Engelbert die Annika in seinen Mantel wickelte, sie also neben seinem Stuhl verstaute und regelrecht einpackte, bevor er für eine eigene Sitzgelegenheit sorgte. Was mich veranlasste, halblaut zu bemerken:

“Bei Ihnen möchte man Hund sein!”

Egbert reagierte darauf mit den Worten:

“Das sagen die Frauen auch immer!”

und wandte sich sofort der Speisekarte zu, die ihm sehr schnell zugestellt worden war, da es ja schon spät war und der Koch bereits im Mantel in der Tür gestanden hatte. Ich hatte also keine Gelegenheit nachzufragen, ob ich ihn recht verstanden hatte, denn ich glaubte, mich verhört zu haben.

Ich habe dann noch lange bei meinem Nusseis mit Likör gesessen, danach noch einen Espresso mit einem Grappa Amarone getrunken und darüber nachgedacht, wie Egbert das gemeint haben könnte, während der am Nebentisch seine Speise genoss, auch den Rosé, und dann noch zwei Espressi, und dem Gebabbel gelauscht, das er mit Hilfe seiner AirPods in die Welt sandte, Sätze, in denen die Wörter “Bürgermeister”, Abgeordneter” und “Pseudoliberaler” immer wieder vorkamen.

Und mich gefragt:

“Was antwortet der wohl den Frauen , die ihm dauernd sagen, dass sie bei ihm Hündin sein wollen?”

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Problem erkannt?

Nun hat sich also gemäß meiner Frage nach der „moralischen Integrität“ der KI (siehe Beitrag zu ChatGPT) der deutsche Ethikrat des Problems angenommen.

Aber die Frage müsste ja doch viel früher ansetzen, nämlich bei der nach der moralischen Integrität von Bloggern, die Fake News verbreiten, sich dabei unschuldig hinter ihrem Blog verschanzen und darauf warten, dass die Follower ihnen alles abkaufen…

Wie abgefahren ist das denn, Herr Nida-Rümelin, Frau Simon und Frau Buyx? Ihr habt uns ja in der Corona-Krise ganz gut beraten. Aber Ihr solltet Euch mal schnell um die moralische Integrität der NT (Natürliche Intelligenz) kümmern!

So, soviel Selbstkritik musste mal sein…

Post Skriptum:

Folgendes ist ein Zitat aus der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung:

Herr Kapoor, Sie beschäftigen sich seit Langem mit KI. Was war Ihre erste Reaktion, als Chat-GPT aufgetaucht ist?

Sayash Kapoor: … Chat-GPT wird benutzt, um Bullshit zu automatisieren. Der Philosoph Harry Frankfurt hat Bullshit definiert als die Fähigkeit, zu überzeugen, ohne sich um die Wahrheit zu scheren. Ähnlich ist es mit Chat-GPT. Viele der Text-Outputs des Chatbots sind sehr überzeugend, und das ist das Problem. Denn wir haben unser ganzes Leben lang gelernt, Dinge aufgrund ihrer Form und ihres Inhalts zu beurteilen. Aber bei Chat-GPT können wir uns nicht mehr auf die Form eines Textes verlassen, um zu beurteilen, ob sein Inhalt gut ist.“

In diesem Interview wird auch erwähnt, dass die Redaktion einer Zeitschrift für Sciencefiction die Zusendung von Beiträgen stoppen musste, da sie nicht mehr unterscheiden konnte zwischen mensch- und maschinengemachten Storys. Ich halte eine solche Fokussierung in der gegenwärtigen Situation für falsch, da sie von der Tatsache ablenkt, dass wir selbst ohne KI und auch vor KI schon sehr oft Lüge nicht von Wahrheit unterscheiden können, da die Lügen in einer „Form“ daherkommen, die auch der Wahrheit eigen ist. Und es geht hierbei ja nicht nur um glasklare Wahr-falsch-Entscheidungen, sonder auch um die Frage, was fast 9 Millionen Influencer allein bei Instagram in einem Graubereich bewirken, den man als größte Manipulationswelle aller Zeiten betrachten kann.
Wir sind durch das Internet längst von einer gigantischen Flutwelle von Bits und Bytes bedroht, die unserer Freiheit in eben dem Maße gefährlich ist wie die drohenden realen Flutkatastrophen unserer physischen Existenz.

Die Katastrophen der Gegenwart nur ein kleines Vorspiel dessen, was wir nicht zu denken wagen? Hätte ich den Kleber, ich würde mich jetzt auf dieser Datenstraße festkleben. Oder ich könnte auch Bill Gates mit einer Apfelschorle zuschütten…

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ChatGPT klaut was gedruckt

Ich habe neulich von meinem Apple aus ChatGPT nach den Chancen befragt, dass die Bücher, die ich geschrieben habe, mich überleben. Wörtlich habe ich gefragt:

Werden meine Bücher auch in der Zukunft noch Leser finden?

Hier ist das Ergebnis:

Noch ehe sich an Dir die Würmer groß gefressen,
wird schon die ganze Welt Dich und Dein Buch vergessen.

Ich fand es jedenfalls erstaunlich, dass die KI wusste, welchen Computer ich benutze. Und fand es dennoch befremdlich, dass sie sich offenbar über mich lustig zu machen schien und einen Wurm mir die Zunge herausstrecken ließ.

Auf die Gefahr hin, mir ChatGPT zum Feind zu machen, will ich hier aber noch anmerken, dass diese KI offenbar vor Plagiaten nicht zurückschreckt. Denn ich habe herausgefunden, dass in der Süddeutschen Zeitung vom 13. März Willi Winkler in einem Artikel über Anna Louisa Karsch diese zitiert: “Noch ehe sich an mir die Würmer groß gefreßen,/wirt schon die gantze Welt, mich und mein Buch vergeßen.”

Soweit zur Kreativität von KI. Aber nun müssen wir uns Gedanken machen über deren moralische Integrität, oder?

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Zauberflöte und Iberico

Es gilt bei Zeitungsleuten als hohe Kunst, zwei Begriffe in einem Satz unterzubringen, die man so niemals vereint vermutet hätte. Hier also ein Bild, in dem zwei wesensferne Dinge vereint sind, eine Schallplatte von der “Zauberflöte” und eine Iberico, also eine spanische Salami.

Das Bild könnte indes völlig willkürlich zusammengestellt sein. Also was soll das?

Ich habe heute eine alte Schallplatte auf meinen alten Schallplattenspieler gelegt und meinen alten Ohren was Gutes getan. Wurde dann aber aus dem Genuss gerissen bei folgender Stelle (1. Akt, 8. Auftritt), an der TAMINO und PAPAGENO die DREI DAMEN nach dem Weg zur “Gralsburg” fragen. Das klang nämlich so:

TAMINO:
Doch, schöne Damen, saget an:
PAPAGENO:
Wie man die Wurst wohl binden kann.

Adrian, ich komme morgen ins Geschäft und mache meinen Hörtest!

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