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Was Frauen so sagen

(Kleines Lehrstück über die Tücken des Genderns)

Neulich war ich wieder bei meinem Lieblingsitaliener, ich war bereits beim Nachtisch, das Restaurant hatte sich schon fast geleert, da kam noch ein neuer Gast, nennen wir ihn Engelbert. Ein junge Hündin, so der Typ Jagdhund, nennen wir sie Annika, war dabei, an einer roten Leine, versteht sich. Ich war dermaßen mit meinem Nocino beschäftigt, dass ich dieser späten Neuerscheinung normalerweise keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wäre da nicht diese raschelnde Mantelbewegung gewesen, die andauerte. Ich schaute also auf und sah, dass Engelbert die Annika in seinen Mantel wickelte, sie also neben seinem Stuhl verstaute und regelrecht einpackte, bevor er für eine eigene Sitzgelegenheit sorgte. Was mich veranlasste, halblaut zu bemerken:

„Bei Ihnen möchte man Hund sein!“

Engelbert reagierte darauf mit den Worten:

„Das sagen die Frauen auch immer!“

und wandte sich sofort der Speisekarte zu, die ihm sehr schnell zugestellt worden war, da es ja schon spät war und der Koch bereits im Mantel in der Tür gestanden hatte. Ich hatte also keine Gelegenheit nachzufragen, ob ich ihn recht verstanden hatte, denn ich glaubte, mich verhört zu haben.

Ich habe dann noch lange bei meinem Nusseis mit Likör gesessen, danach noch einen Espresso mit einem Grappa Amarone getrunken und darüber nachgedacht, wie Engelbert das gemeint haben könnte, während der am Nebentisch seine Speise genoss, auch den Rosé, und dann noch zwei Espressi, und dem Gebabbel gelauscht, das er mit Hilfe seiner AirPods in die Welt sandte, Sätze, in denen die Wörter „Bürgermeister“, Abgeordneter“ und „Pseudoliberaler“ immer wieder vorkamen.

Und mich gefragt:

„Was antwortet der wohl den Frauen , die ihm dauernd sagen, dass sie bei ihm Hündin sein wollen?“

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