Monatsarchiv: Juni 2015

Sonntags ans Schloss 21. Juni 2015

Manfred Häder & Band

featurig

Jessica Born

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Thomas Korb an der Orgel

Also der Manfred. Ist mir zunächst einmal durch seine rote Hose aufgefallen. Dann durch seinen Sound. Und schließlich habe ich schnell recherchiert und festgestellt, dass, wenn der 1976 seine erste Band gegründete hat, dann ist der nicht viel jünger als ich. Udo Jürgens ist tot. B.B. King auch. Ich wünsche ihm ein langes Leben! Thomas Korb bediente die Hammond Orgel. Hinter ihm stand diese sagenhafte Kiste, die Seele der Hammond Orgel, ein Museumsstück. Solider Bass von Udo Kistner und klasse Schlagzeug von Michael Hoffmann.

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Manfred und Jessica

Nach einer Weile kam Jessica Born auf die Bühne. Wer bis jetzt noch seine Kamera schüchtern oder verlegen in der Hosentasche hatte, der verlor nun jede Scheu und Besinnung. Ihr sonst so schönes langes Haar hatte sie allerdings in einem Dutt verknotet. Sonst aber trat sie auf, als ob sie gerade von einem Geschäftsessen mit Bankern kam, die es zu überzeugen galt, ihr Kredit zu geben. Muss ein ziemlich hoher Kredit gewesen sein…

Manfred Häder singt auf Deutsch, Udo Jürgens z.B.. Jessica singt auf Englisch, röhrt, seufzt, vibriert, schreit und flüstert. B.B. King z.B. und auch die Blues Brothers. Chicago war so etwas wie der Höhepunkt des Konzerts.

Wir waren zu dritt. Unser Blues-Freunde-Kreis scheint dezimiert. Es kann aber auch sein, dass G. und Co. am Samstag ihre neue Dauerwelle erhalten hatten. Und für heute war ja Regen angesagt…

St. bewegte sich weniger als sonst zum Rhythm & Blues. Kann daran gelegen haben, dass er sich vor dem Konzert total vernagelt hat…

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Der Schuh vom großen Manitu

Weitere Bilder kann man bei mir auf web.de ansehen oder hier.

 

 

 

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Sonntags ans Schloss 14. Juni 2015

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Saarbrücker Schloss finden seit vielen Jahren schon Blues-Konzerte statt, im Sommer am Sonntag Morgen. Die Saison wurde eröffnet von San2 & Soul Patrol aus München. Da die Batterie meiner Kamera ihren Geist aufgab, verfüge ich über nur sehr wenige Bilder, die hier betrachtet werden können. Als Hintergrundmusik dazu habe ich ein Stück von Ray Charles genommen, das zur Aufführung kam.

Nur wenige meiner Bluesfreunde waren anwesend. Entschädigt wurde ich durch die Präsenz so vieler Fans, die in fantastischen Kostümen daherkamen. Die einen trugen tolle Hüte, manche Frauen wackelten toll mit ihrem angewachsenen Popo, andere zeigten, was sie sonst noch zu bieten hatten.

Auf dem Mäuerchen nahe der Tribüne saß eine Chinesin, die viele Songs mitsang. Neben der Tribüne tanzte ein Freak besinnungslos zur Musik, trank zwischendurch  Milch, dann eine Dose Bier. Ansonsten wurde viel geklatscht und beifällig gepfiffen.

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Auf Augenhöhe

 

Auf-Augenhöhe

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Faust III. Der Alte will es (noch mal) wissen / und war dann doch zu zierlich…

Faust am Ende: In einem Alpen-Spa, mit einem Prolog im siebten Himmel, einem Vor- und Nachspiel und einer etwas umständlichen Betrachtung als Zwischenfall

Prolog im siebten Himmel

Als ich an diesem Nachmittag in die Sauna kam, saß da ein junges Pärchen in dieser runden Entspannungsnische und küsste sich, die Beine ineinander verschlungen, die Arme umeinander gewickelt und die Lippen ineinander verschmolzen. Ich habe sie später im Pool gesehen, er schwamm voraus, sie hing dahinter an ihm, und sie zogen langsam ihre Bahn in gemeinsamer Bewegung. Am Abend, beim Büffet, gingen sie nie einzeln, also getrennt, zu den Speisen, immer zusammen, und bevor sie etwas auf ihre Teller schaufelten, küssten sie sich, und wenn sie sich dann wieder an ihren Tisch begaben, küssten sie sich, bevor sie auf zwei verschiedenen Stühlen wieder Platz nahmen. Von verschiedenen Tellern essen zu müssen, das muss für sie eine kaum zu ertragende Qual gewesen sein. Doch jedes mal, wenn sie das Weinglas hoben, küssten sie sich wieder.

Er war übrigens ein schlanker, schöner Mann, sie hatte etwas zu dicke Beine. War das alles also nur ein Ablenkungsmanöver?

Dicke Beine

Vorspiel

Eine Praxis für asiatische Massage in Frankfurt

Besucher: Guten Tag.

Nana: Guten Tag. Zum ersten Mal?

Besucher: Ja. Was bieten Sie denn an?

Nana: Kommen Sie! Kommen Sie.

Nach circa 40 Minuten

Nana: Alles?

Besucher: Was alles?

Nana nimmt ein wenig Gestik zu Hilfe:

Nana: Ja, eben alles.

Besucher: Dann also alles Mögliche…

Gedanken zu einem missratenen Termin im Beauty & Spa eines Wellness-Hotels in den Alpen

Auf dem Frühstückstisch lag wie immer ein Flyer mit Angeboten des Tages. Unter „Freie Termine im Beauty & Spa“ stand:

Lomi-Lomi Nui: Die Magie des Jahrtausende alten Massagerituals! Schließen Sie die Augen und tauchen Sie ein in den Genuss! Jeder Teil Ihres Körpers (Hervorhebung von mir) erfährt durch sanftes Drücken, Streichen, Dehnen – unter Verwendung von warmen (sic) Öl – die Aufmerksamkeit, die er benötigt. Diese Energiemassage regeneriert den Körper von Innen und schenkt Ihnen neue Sensibilität. Dauer: 75 Minuten / € 95,00.

Ich habe mir nun gedacht: Wenn die chinesische Nana besser Deutsch sprechen könnte, dann hätte sie mir wohl ihre Massage mit eben diesen Worten angepriesen. Und habe – neugierig geworden – im Internet nach erotischen Massageangeboten gesucht und festgestellt, dass die einschlägigen Studios mit sehr ähnlichen Worten für ihren einschlägigen Service werben. Wie gesagt, neugierig geworden und dennoch in realistischer Einstellung habe ich mich also zum Alpenlarch Spa begeben, in der Gewissheit, wie in früheren Jahren eine ganz solide Massage zu erhalten.

Ich wollte es einfach wissen und folgte einem urfaustischen Drang… (Schließlich ist Faust am Ende (vorläufig zumindest) bei Gretchen gelandet…)

Die Neue heißt Manuela. Ich fragte sie zuerst nach Maria, und sie sagte mir, dass sie nicht mehr da sei. Wir verabredeten also einen Termin für 15 Uhr, und bei der Terminvergabe beugte sie sich recht weit über den Tisch. Ich hatte also gute Aussichten – auf eine angenehme Lomi-Lomi-Nui-Massage. Als ich um Punkt 15 Uhr wieder dort erschien, war zunächst niemand da. Dann tänzelte ein junger Mann in weißer Kluft an mir vorbei, offenbar Manuelas Kollege. Sie kam schließlich auch aus einem Zimmer, ging an mir vorbei, ohne mich dabei anzusehen, geschweige denn zu begrüßen. Da ahnte ich nichts Gutes. Schließlich kam der junge Mann wieder zum Vorschein, in Stimmlage, Gang und Arm- und Hand-Gestik so, wie gemeinhin Schwule in Filmen dargestellt werden, also filmreif. Als er mir dann die Hand gab und mich in ein Massagezimmer bat, habe ich ihm gesagt, dass ich mich gern von einer Frau massieren lassen möchte. „Das hätten Sie bei der Terminabsprache sagen müssen!“ sagte er mir. „Ich bin davon ausgegangen…“ fing ich an, und er fiel mir ins Wort und sagte, heute sei sowieso keine Masseuse frei. Ich bin also wieder gegangen.

Mir schien, hier war etwas schief gelaufen, und es lag nicht an mir. Warum hat Manuela mich nicht darauf hingewiesen, dass ich heute von einem Mann massiert werden würde? Das Hotel ist nicht gender-unsensibel. An einer Sauna steht: „Ab 17 Uhr nur für Frauen!“ Manche Frauen ziehen eine reine Frauensauna vor, und manche Frauen lassen sich lieber von Frauen massieren (andere mit Vorliebe von jungen Männern, auch das ist bekannt). Warum sollten sich ältere Männer nicht mit Vorliebe von jungen Frauen massieren lassen? Eine völlige Missachtung solcher Aspekte wäre in meinen Augen ein wenig weltfremd.

Natürlich sind die Manager solcher Hotels nicht weltfremd. Aber sie denken natürlich ökonomisch. Wenn also an einem Tag nur männliches Personal zur Verfügung steht, fragt man die massagewilligen Männer besser nicht nach ihren geheimen Wünschen… Und die meisten Gäste „schlucken“ im gegebenen Fall, was ihnen vorgesetzt wird, selbst wenn sie was anderes möchten. Weil die meisten eben so tun, als ginge es bei diesen Wellnessmassagen ausschließlich um eine medizinisch induzierte Verbesserung ihres körperlichen Zustandes…

Prüderie ist ja aus unserer Gesellschaft anscheinend weitgehend verbannt. Aber in diesen Wellness & Spa – Abteilungen hat sie sich noch eine kleine Nische gesichert.

(Natürlich haben Sie längst bemerkt, dass ich Grund zu der Annahme habe, einen gewissen Verdacht zu hegen, was meine Sicht auf die Beschreibung solcher Massagen betrifft. Was also, so lautet der Verdacht, muss in meinem (kranken?!) Kopf vorgehen, wenn ich diese Assoziationshomomorphien entdecke in der Beschreibung einer Massage in einem Hotelprospekt und in der Werbung für eine erotische Massage?)

 

Nachspiel

Manuela und (nennen wir ihn mal Daniel) und Daniel sitzen am Abend noch ein wenig unter sich im Beauty & Spa beisammen.

Daniel, mit filmreifer Handgestik:

Du, der Typ wollte sich partout nicht von mir massieren lassen.

Manuela:

Tja, ich wollte dir was Gutes tun. War eigentlich dein Typ. Konnte ja nicht wissen, dass der Kerl sich so zieren würde.

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