Das letzte Blues-Konzert am Schloss am 31. August 2014 fand statt, aber ohne die Crew, die ich sonst meist dort antraf. Wahrscheinlich hatten einige Angst davor, wieder einmal von mir fotografiert zu werden. Sei’s drum. Die lustigen Weiber von Windsor um Ulla waren auch nicht da (Oder habe ich Ellen gesehen, blond, Brille, nachdrückliche Figur?). Die Band wirkte insgesamt etwas bullig, spielte allerdings fohlenhaft flott und fetzig. Als es anfing zu nieseln, bin ich nach Hause gegangen. Und so enden die Berichte von den diesjährigen Blues-Matinées am Schloss not with a bang but with a whimper. Man whimpert sich in den Winter und wartet auf den nächsten Juni, 2015. Nur Ellen steht da in meiner Phantasie wie ein Monument auf der Schlosswiese, ein Monument flüchtiger Gelegenheiten…
Ach, und dann war da noch dieser Ornithologe (so habe ich ihn einmal genannt), der ältere Herr mit dem Hut, der immer vorne links an der Bühne stand und den Blues offenbar liebte. Er ein Prototyp der einen Gruppe von Besuchern, den echten Liebhabern des Blues. Die andere Gruppe, das sind die Flaneure, die gehen oder stehen, aber immer den Blick auf Publikum schweifen lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich der zweiten Gruppe gerecht werde durch diese Art der Einteilung. Denn (auch!) durch deren Verhalten entsteht doch schließlich so etwas wie Publikum, das zwar aus lauter Individuen besteht, aber auch so etwas wie eine gemeinsame Schwingung repräsentiert, ohne die es völlig egal wäre, ob ich ein Konzert besuche oder mir zu Hause eine DVD reinziehe.
Ein paar Bilder gibt es auch.