Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht? Ein Glas Rum z.B. kann man leeren und wieder nachfüllen. Eine Zigarre rauchst Du, und dann ist sie scheinbar weg. Sind wir also im Grunde wie Zigarren:
Das Leben raucht an uns vorbei und dann ist es weg?
Mitnichten, würden auch die alten Inder sagen. Die Zigarre löst sich ja in Rauch auf. Und wir?
Wir werden ätherisch!
Das gilt natürlich auch für Nicht-Zigarren-Raucher. Die Metaphysik der Zigarre enthält also das Versprechen einer großartigen Inklusion. Sie ist eine alle umfassende menschliche Weisheitslehre.
Der Oberbürgermeister von Rostock sagte heute bei Maybrit Illner zum abgesagten Osterruhelockdown: “Sollen die Leute zu Hause auf dem Sofa sitzen und die Decke anstarren?”
Ich lese in dieser Zeit sehr viel. Und ziehe mich in einer Lesepause aufs Sofa zurück und an einer Zigarre und starre auf Adonis, den völlig entspannten Platzhalter.
Man könnte in diesen Zeiten fast neidisch werden auf meine Hausfreunde, die, wenn ich dann wieder lese, entspannt in der Sofaecke pennen.
Ach, wäre ich doch eine Art chronologisch reduziertes Dornröschen, das nicht 100 Jahre, aber wenigstens 1 Jahr schlafen würde, um dann von einer geimpften Prinzessin geweckt zu werden mit den getesteten Worten: “Alles ist gut!” Frau Käsmann, Theologin, erklärte bei Illner nüchtern: “Der Mensch braucht Hoffnung. Den Ostergottesdienst brauchen wir der seelischen Gesundheit willen!” Ja, ja. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Er braucht auch mal was Flüssiges oder Flüchtiges wie die Hoffnung. Ich werde mir jedenfalls noch eine Flasche Wein aus dem Keller holen. Da unten lagern noch viele Hoffnungsträger. Andere horten Klopapier. Das ist nicht nur unsozial, sondern auch nicht zielführend. Corona verlangt intelligente Lösungen (das behauptet jedenfalls Herr Lindner von der FDP – und der hatte sich für dieses Statement extra wieder eine Krawatte umgehängt -), keine Papiertiger.
Der Abend bei Illner ließ jedenfalls Fragen offen. Ich frage mich indes, ob Jens Spahn demnächst Privatinsolvenz anmelden muss. Kann er sich dieses 4.3 Mio teure Einfamilienhäuschen in Berlin wirklich noch leisten, wenn er in absehbarer Zeit nicht Bundeskanzler wird?
Offen blieb auch die Frage, ob das saarländische Hänschen, Tobias Hans, Ministerpräsident, mit seinem “Modellprojekt” für Lockerungen einen mutigen Schritt tat oder schlicht sich nicht an das hält, was vereinbart worden war. Hans präsentiert sich sehr überzeugend. So wie Jens Spahn seinerzeit. Kann man bei jenem auch höhere Ambitionen vermuten?
Zwei Cowboys auf einer Kutsche mit einer indianischen Leiche auf dem gefährlichen Weg zu einem Friedhof der Weißen. Schusswechsel.
“Hast du was abbekommen?”
“Nein. Aber meine Zigarre zieht jetzt nicht mehr.” (Zündet sich eine neue Zigarre an.)
Wer sind die beiden Schauspieler, und wie heißt der Film?
Mir hat diese Szene während meines späten TV-Konsums gut gefallen, weil ich gerade eine Corona rauche. Ich muss gestehen, nach dem Schusswechsel habe ich mich umgesehen, ob meine Frau, die bereits zu Bett gegangen war, nicht doch mit einem Revolver an der Tür lauerte… (statt des üblichen Nudelholzes)
Ja, es gibt diese Lockerungen. Und ja, man nimmt eher schüchtern daran teil. Denn man weiß ja nie…
Soll man jetzt Mundschutz tragen? Na klar. Im Geschäft. Aber auch, wenn man Freunde trifft? Neulich fuhr ich von Saarbrücken nach Luxembourg. Im Auto saßen vier Personen. Ich verordnete allen Mundschutz. In Luxembourg stellten wir fest, dass die Leute in Bussen keinen Mundschutz trugen. Aber die Leute auf der Straße schon. Man ist verwirrt.
Neulich traf ich mich mit Freunden in einem Garten zu einem “Zigarrenabend”. Wir trugen alle keinen Mundschutz. Aber zum Teil Hüte, die zumindest das Abstandsgebot forcierten. Um 23 Uhr haben wir Schluss gemacht. Aus Solidarität mit den Restaurants, die, wenn sie auch wieder öffnen dürfen, um 23 Uhr dicht machen müssen.
Heute ist Frühlingsanfang. Gestern war ich mittags bei einer Freundin eingeladen, wo lauter alte Menschen saßen. Kein Wunder, ich werde schließlich demnächst 70 Jahre. Habe das aber wohl nicht so richtig mitbekommen. Es wurde viel geredet, über Krankheiten, Fahrten in die Karibik, Depressionen und die Probleme, wenn es darum geht, eine Lampe an die Decke zu hängen. Ich habe schließlich meine Anekdote von dem Mann beigesteuert, der an Demenz litt und sich umbringen wollte. Der saß tage-, ja wochenlang mit seiner Schrotflinte in der Hand auf einem Stuhl und fragte sich immer wieder, wen er erschießen wollte….
Gestern Abend haben wir in meiner Hütte einen Smoke in den Frühling gemacht. Wir haben uns, wie immer, wenn Zigarren im Spiel sind, gut unterhalten. Einer sagte, als wir auf Dichtung zu sprechen kamen (schließlich ist ja zur Zeit die Leipziger Buchmesse): “Ein Haiku hat immer siebzehn Silben auf drei Zeilen verteilt.”
Der Zigarrenabend am Donnerstag, den 27. November, bei Dalay Zigarren mit Stargast José Dominguez war schweinisch gut. Der Ibérico-Schinken in Belotta- Qualität wurde fachmännisch in feinen Scheiben abgeschnitten, ja abgeschabt von einem Spanier, wie er im Buche steht, nämlich von “Cortator de Jamon” Zoran Anastasijevic. Dazu gab’s feines Bier, Cock-Tails (Der Zoolander war der Renner!) und last not least Zigarren, die von José persönlich eingeflogen worden waren aus der Dominikanischen Republik. José hatte ein Lachen drauf, dass man befürchten musste, das Schwein würde wieder zum Leben erweckt und würde anfangen, ebenso laut und kehlig quiekend wie der Südamerikaner durch die Bude zu rennen. Ich habe übrigens selten ein so graziles Schweinebein gesehen, das immer noch sexyer wurde, je mehr an ihm geschabt wurde. Schade, man hätte die Zehen ein klein wenig mit Make-up versehen sollen. Dem Schwein wär’s egal gewesen, und der Herrenrunde hätte es noch den letzten schweinischen Kick versetzt. Aber die Story geht ja weiter. Der Schenkel der Iberica wurde für ein Trinkgeld an meinen Freund St. weitergegeben, der einen Freund Hakki the Lucky hat, der was vom Tranchieren von Schweinen versteht. Der brachte noch einen Freund mit aus der Energiebranche, so dass am Ende eine Truppe beisammen war, die mit dem Restschenkel der Iberica fertig zu werden glaubte: Energetisch, schnittisch, abfällig. Drei Freunde fürs Leben, die meine Wortspiele verstehen. Und ich natürlich. Denn das Ganze fand ja in meiner Gartenlaube/Hütte statt. Aladin oder Adonis, wer weiß das schon, da die beiden Zwillingsbrüder sind, ging vor Beginn der Session zwischen den Kochgeräten noch ein wenig spazieren. Kam nicht besonders gut an bei meinen Gästen. Aber ich stehe zu meinen Katern. In jeder Beziehung. Natürlich wurde Rum getrunken zu den Zigarren, die wir rauchten. Old Munk z.B.. Zum andräunenden Nikolaustag gab’s selbstgebackene Plätzchen von S., Zimtwafffeln z.B. mit dem Durchmesser eines Toastbrots, so dass der Zimtgeschmack sichergestellt war. Es wurden Bilder gemacht und auch ein Film. Aber die zeige ich meinen lieben Gästen erst beim nächsten Zigarrentreff in der Hütte. – Wer bis dahin nicht warten will, kann in einem Extra-Beitrag (siehe oben) zwei Links anklicken, der eine zu einer Diashow, der andere zu einem Filmchen. Das Passwort ist den Protagonisten und Z-Performisten und Favoristen iberischer Ferkel bekannt.