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Christian Lindner wird nervös

Die Lage ist bedrohlicher als 2020. Warum gibt es keinen Lockdown? Wenn der nicht „verhältnismäßig“ ist, wie kann man dann rechtfertigen, dass es ihn 2020 gegeben hat? Alle Politiker sagen: Wir müssen etwas tun. Es wird aber nicht gehandelt. Ich habe den Verdacht, die Tatsache, dass nun die FDP mit im Regierungsboot sitzt, ist schuld daran. Grüne und FDP passten nicht zusammen. Aber eine Regierung, die nicht aus einer Großen Koalition bestehen sollte, konnte es nur mit Grünen und FDP im Boot geben. Wie sollte das aber gehen? Indem man die Legende erfand, es gehe um das Große Ganze, um die Zukunft. Und behauptete, man sehe sehr wohl die Gegensätze, aber sehe gerade darin eine Chance, da man gelernt habe, voneinander zu lernen. Habeck, glaube ich, sagte in einer Talkshow, wo der eine eine 9 sehe, sehe der andere vielleicht eine 6. Offenbar üben die Koalitionäre sich im Kopfstand, und siehe da: Die Dinge werden so gleich, wie sie sein müssen, um eine gemeinsame Politik zu machen. Natürlich ist das Quatsch, das Bild ist logisch nicht nachvollziehbar, denn niemand steht ja normalerweise auf dem Kopf, und die Äußerung kleistert etwas zu, was beim leisesten Druck auseinander fallen wird. Habt Ihr beobachtet, wie neulich bei Anne Will Frau Baerbock immer wieder den lieben Christian ansprach, und der Christian etwas verhaltener Ansprache nahm an die liebe Annalena? Sehr verhalten aber eigentlich. Denn er war schon ziemlich verschnupft darüber, dass Anne Will und Melanie Amann vom SPIEGEL ihn nachdrücklich in die Zange nahmen und ihm vorwarfen, sich „ideologisch“ zu gebärden, wenn er immer wieder einen Lockdown ausschloss und sich dabei auf formaljuristische Gründe oder Finten verließ. Das RECHT kann ganz schön als Waffe benutzt werden, juristische Argumente geraten leicht zu Totschlagargumenten, die dem Muster gleichen: Befehl ist Befehl, da kann man nichts machen! Das weiß natürlich auch der kluge Herr Lindner. Und er weiß, dass es sehr schwer ist, ein solches Totschlägerimage wieder loszuwerden, wenn die Wirklichkeit anbrandet. Und deshalb wirkte er wohl auch bei Anne Will etwas gereizt und nervös. 

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Mitteilungen aus der Kronen-Gruft 36: Nachdenke

Seit Tagen, ja seit Wochen warnen Virologen davor, angesichts dieser sog. dritten Welle und des aggressiven Mutanten B1.1.7. den Lockdown zu lockern und fordern sogar eine drastische Verschärfung. Vor den Ostertagen sagte der Ministerpräsident von NRW, CDU-Parteivorsitzender und möglicher Kanzler-Kandidat, er werde die Ostertage nutzen, um einmal über die Situation nachzudenken. Er hat dafür offenbar auf Twitter viel Spott erfahren. Seit heute, Osterdienstag, wissen wir nun, dass bei dieser Nachdenke auch tatsächlich etwas herausgekommen ist, nämlich eine Wortschöpfung (nicht zu verwechseln mit einer Wertschöpfung!). Armin Laschet hat verkündet, sozusagen als Aprés-Oster-Message: Was Deutschland braucht, ist ein Brückenlockdown. Man hört in den Nachrichten, dass er damit wieder etwas näher an Merkel und den ihr treuesten Ministerpräsidenten Markus Söder herangerückt ist. Übrigens hört man auch, die Kanzlerkandidatenfrage sollte bei den Unionsparteien nicht ohne eine Rückversicherung bei Angela Merkel entschieden werden. Die Röcke der Angela sind offenbar sehr weit. Wer also wird den neuen Oskar Matzerath zeugen, der uns in das Post-Corona-Zeitalter führen wird? Neue Trommeln braucht das Land!

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