Kino-Krümel

Merz gegen Merz: Hochzeiten (ZDF)

Bilder, Vergleiche und Metaphern gehören zum Standardrepertoir guter Dichtung. Werden solche verwendet, dient das dem Zweck, etwas, das schwer zu fassen ist, so vor das innere Auge zu bringen, dass es unmittelbar einleuchtet und auch noch gut klingt, also schön ist. Das kommt häufig in gehobener Literatur vor. In weniger gehobener Literatur kommt so etwas auch vor. Aber da wirken solche Sachen oft peinlich, weil da etwas weit hergeholt wird oder einfach die Sache nicht getroffen wird.

Neulich habe ich einen Film im Zweiten Programm gesehen, der lustig sein sollte, der auch sehr lustig war. Da ging es um die Liebe, um die Ehe und um das Glück. Die drei müssen ja nicht unbedingt zusammengehören. Und genau darum drehte sich ja auch der Witz des ganzen Films. Allerdings auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise – weil die Bilder, Vergleiche und auch die Metaphern stimmten. Und weil in den Dialogen immer wieder Wendungen eintraten, die nicht vorhersehbar waren. In anderen Worten: Es herrschte in ihm ein frischer Atem.

Wenn ich jetzt eine Reihe von Beispielen für meine These zitatweise einführe, laufe ich Gefahr, dem Irrtum zu erliegen, das, was ich für witzig-spritzig gehalten habe, müsse auch denen gefallen, die den Film nicht gesehen haben. Im Film sagen die Menschen was, und es erscheint witzig, weil es witzig dargeboten wird. Kann aber auch das Wort ohne diese Darbietung den Witz noch transportieren? Ich bezweifle das.

Und dennoch fahre ich fort und zeichne ein wenig von dem nach, was verbal in diesem Film geschah. Ich schreibe es einfach auf und überlasse es dem Leser, sich die Situationen vorzustellen, aus denen heraus diese Sätze entstanden sind. Oder in die er sich hineinversetzt, wenn er die Worte vernimmt. Es ist einfach phantastisch, was Sprache vermag. Ein Wort kann wie eine Blüte sein, die uns mit allen Sinnen vereinnahmt, aus deren Kelch wir trinken, in deren Anblick wir versinken, – na, was reimt sich nun noch? Genug der mäandernden Worte, Euch stinkt’s allmählich auch. Ich übe Askese und zitiere nur noch, garniere mit kurzen Erläuterungen.

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Christoph Maria Herbst und Annette Frier spielen die Hauptrollen in dieser Komödie. Der Film ist auch ansonsten optimal besetzt.

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