Einen Blogger, der nichts mehr postet,…

…den kann, den darf man vergessen. Etwas sinngemäß Ähnliches sagt Jan Philipp Reemtsma über einen solchen Gelehrten im Kontext der „Abwicklung“ seines Hamburger Instituts für Sozialforschung. Einen Nachfolger für ihn „gibt es nicht“, gibt er lapidar zu verstehen. Denn sein Sohn habe sich für einen anderen Weg entschieden. (Siehe Süddeutsche Zeitung von Dienstag, den 23. Januar 2024, Jakob Biazza: Der müde Souverän.)

Sein Sohn, das ist Johann Scheerer, der zwei Bücher über die Entführung seines Vaters geschrieben hat, beides Bestseller, der sich aber eher der Musik zugewandte hatte und ein Indirock-Label (Clouds Hill) betreibt, nachdem er sich ein großzügig eingerichtetes Tonstudio genehmigt hatte. In beidem, dem autobiografischen Bücherschreiben und der Hinwendung zum Indirock, dürfte Zündstoff gelegen haben für familiäre Auseinandersetzungen.

Vor etwa drei Jahren ist ein Interview (auch Jakob Biazza) mit Johann Scheerer und seinem Musikerkollegen Omar Rodriguez-López erschienen. Damit will ich mich in meinem nächsten Post ein wenig beschäftigen. Mich wird dabei interessieren, was Musiker darüber zu sagen haben, wie ihre Musik entsteht. Aber die Frage ist doch: Müssen oder sollten Musiker dazu eigentlich etwas sagen?

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Zeitliches

Eine Antwort zu “Einen Blogger, der nichts mehr postet,…

  1. Ungefragt sollte ein Musiker nichts zu seiner Musik sagen, sondern sie einfach wirken lassen. Wenn er sich aber die Wirkung erklären will, müsste er schon den Schritt in die analytische Sprache wagen.

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