Kaputte Typen

Der eine Typ schreibt nichts mehr, weil er kaputt ist. Und der andere Typ ist kaputt, weil er nichts mehr schreibt…

Da ist mir doch vor kurzem eine gewisse Xeniana von einem anderen (WordPress-)Stern zugeflogen. Die hat es mit Familienbanden und postet über Marcel Proust, schon über hundert Tage lang. Leider fällt ihr zu Proust aber nicht viel ein, und so berichtet sie meist über Dinge wie Katzenfutter, das ihr ausgegangen ist, und dass sie daher feinste Leberpastete an ihre Miezen verteilen musste. Alltägliche Probleme halt…

Ich glaube, sie glaubt, dass sie so in Marcels Fußstapfen tritt.

Vielleicht hat sie aber etwas völlig missverstanden.

Jedenfalls ist der Name Marcel Proust wie das Geräusch eines mit Vollgas und gleichzeitig abgebremst in die Kurve fahrenden Porsches, wenn der mit höchster Drehzahl wieder beschleunigt. Man dreht sich unwillkürlich um…

5 Kommentare

Eingeordnet unter Zeitliches

5 Antworten zu “Kaputte Typen

  1. Aber vielleicht hast du auch etwas nicht verstanden:
    Wichtig erscheint mir der Ausgangspunkt: Ich fand Proust in unserem Keller, vermutlich hatte der Gatte die Recherche mit in die Ehe geschleppt und mir somit das Vergnügen beschert auf diese 7 Bände zu stoßen, als ich eigentlich nach Marmeladengläsern suchte.
    Ausgangspunkt Nummer zwei: kein Abitur, kein Studium, kein geisteswissenschaftliches Training, eher so ala Bitterfelder Weg: Proust von unten.
    3. Grundvorausetzung: Vollzeitjob im pädagogischen Bereich, mit 3 pubertierenden Kindern. Vielleicht gibt es ein Tabu das besagt, mit solchen Voraussetzungen, lass lieber die Finger davon, wäre ja sonst schade um Proust und so weiter…
    Ja, ist schnell und kurz abgehakt im Moment, Vergleich mit dem abgebremsten Porsche passt.
    Grundfrage für mich war:
    geht das mit Proust im Alltag und mangelnder Bildung oder geht es nicht. Im Moment sieht es tatsächlich so aus als würde das nicht funktionieren und dann nehme ich eben das mit, was sich mitnehmen lässt, darauf habe ich übrigens in vergangenen Posts immer wieder hingewiesen. Es ist leider eher ein Projekt für mich als für den Leser. Kommentare finde ich immer bereichernd, bzw. meistens.Wenn dir das nicht anspruchsvoll genug ist tut mir das leid. Du musst dir das ja nicht ansehen bzw. lesen:). Ändern werde ich es nicht.
    Ich les bei dir ganz gern. Mit besten Grüßen Xeniana

    • Hallo Xeniana,
      ich habe mich über Deinen informativen Kommentar ganz ehrlich gefreut und möchte mich in gewisser Weise bei Dir entschuldigen. Werde Deinem BLOG weiterhin folgen und freue mich, das tun zu dürfen.

    • Hallo Xeniana,
      ich möchte Dir noch etwas mitteilen. Als Friedrich Nietzsche sich im Petersdom mit Lou Salomé traf, einer der exponiertesten Frauen ihrer Zeit, sagte er: „Von welchem Stern sind Sie mir zugefallen?“ Vielleicht erkennst Du jetzt, in welcher Liga ich mit Dir spiele…

  2. Ich frage mich, wer hier ein kaputter Typ ist! Es zwingt Dich keiner, fremde Blogs zu besuchen und wenn Du über allem stehst, dann bleibe bei Dir und schreibe keine arroganten überheblichen Artikel/Kommentare. Wenn ich z.B. Deinen Beitrag über Strittmatter lese, dann ist Dein Urteil dermaßen unausgegoren, aber Du allein kannst ja beurteilen, was Poesie ist.
    Habe die Ehre und nicht das Vergnügen
    Karin

    • Hallo Karin,
      warum denn so unverhohlen wütend? Habe mich doch selber als kaputten Typen geoutet und verstehe daher den indirekten Vorwurf, ich sei ein kaputter Typ, nicht, da ich das doch selber von mir behaupte.
      Obwohl die Bemerkungen zu Eva St. ausdrücklich eher als Reflexe denn als Reflexionen bezeichnet worden sind, enthält der Beitrag doch eine Reihe von Argumenten, die Du offenbar schlicht nicht zur Kenntnis nimmst.
      Und nun zur Poesie: Da habe ich meine persönliche Ansicht, ja. Aber ich gestehe jedem eine ebenso persönliche Ansicht zu. Und dann kann man ja streiten.
      War mir ein Vergnügen.
      Leo

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